Einweihung unseres neuen Rettungswagens!
Natürlich erschien zur Einweihung unseres neuen Fahrzeuges am Sonntag, dem 10.10.04, auch Prominenz. Unter anderen waren Bürgermeister Thomas Müller und die Vorsitzende des Roten Kreuzes im Oberallgaü, Frau Heidi Lück (hier im Bild neben Bereitschaftsleiter Anton Kappeler) anwesend.
Artikel aus dem Allgäuer Anzeigeblatt vom 19.10.04
Rettungswagen aus eigener Tasche bezahlt
BRK-Bereitschaft baute auf Spenden und Aktions-Erlöse
Oberstdorf (sme).
80000 Euro hat der neue Rettungswagen der Rotkreuz-Bereitschaft Oberstdorf gekostet. Das Besondere an dem nagelneuen Einsatzfahrzeug, das jetzt auf dem Marktplatz geweiht worden ist: Es wurde rein aus Spenden und aus Erlösen finanziert, welche die Rotkreuzler bei Festen und Gewinnspielen erzielt haben. Die Helfer könnten stolz sein auf ihr Engagement - auch bei der Geldbeschaffung, freute sich Bürgermeister Thomas Müller.
Unterm Nebelhorn ist rund um die Uhr ein Rettungswagen mit zwei Sanitätern, ein Notarzteinsatzfahrzeug und im Winter zusätzlich ein Krankenwagen verfügbar. Die neun hauptamtlichen Rettungsassistenten leisten den Löwenanteil der Dienstzeiten. Das restliche Viertel - immerhin 5500 Stunden im Jahr -wird durch ehrenamtliche BRK-Helfer abgedeckt, die auch an rund 80 Veranstaltungstagen jährlich den zusätzlichen Notfalldienst versehen.
Bisher konnte die Bereitschaft stets auf Autos zurückgreifen, die vom Öffentlichen Dienst ausgemustert worden waren. Weil aber die Laufzeiten mittlerweile drastisch erhöht wurden, ging der gewohnte Rückgriff verloren.
Nachdem das bisherige neun Jahre aite eigene Fahrzeug mit 270000 Kilometern auf dem Tacho stillgelegt werden musste und zudem Zuschüsse für einen Ersatz nicht zu erwarten waren, wandten sich die Rotkreuzler mit zwei Spendenaufrufen an die öberstdorfer. „Das Ergebnis war überwältigend", wunderte sich bei der Feierstunde der begeisterte Bereitschaftsleiter Anton Kappeler noch immer ein wenig.
Die Summe aus den 600 Einzelspenden bedeutete schon die überwiegende Hälfte des Anschaffungspreises für den benötigten. Rettungswagen. Die restlichen 40 Prozent konnten die Sanitäter aus Einnahmen abdecken, die bei verschiedenen Aktionen zustande gekommen waren. „Oberstdorf spielt wieder einmal ein Vorreiterrolle", hielt Kappeler als Fazit der Geldbeschaffung fest.
Schnelleinsatzgruppe gebildet
Das erste Rettungsfahrzeug dieser Art im Oberallgäu verfügt über einen Kofferaufbau, der noch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die neuartige Konstruktion bietet aber Platzvorteile bei der Versorgung des Patienten. Ein Elek-tro-Kardiogramm (EKG), ein Beatmungsgerät und ein vollautomatischer Defibrillator (bei Herzanfällen) gehören zum Inventar. Nunmehr kann in Oberstdorf eine Schnelleinsatzgruppe gebildet werden. Als Ergänzung zur bestehenden BRK-Eilmannschaft Oberallgäu rücken bei größeren Einsätzen weitere fünf Rotkreuz-Helfer mit dem neuen Rettungswagen unverzüglich aus.
Den kirchlichen Segen für das Auto erteilten die beiden Geistlichen Pfarrer Peter Guggen-berger (katholisch) und Pfarrer Gerhard Schäfer (evangelisch). Mit dem Beispiel vom barmherzigen Samariter in der Bibel charakterisierte Schäfer Hilfe und Rettung als Wesenszüge eines Christenmenschen. Die Zeremonie wurde von der Musikkapelle Hirschegg begleitet.
Zwei Jahre lang musste sich die Rotkreuz-Bereitschaft Oberstdorf zusätzlich Fahrzeuge aus Sonthofen, Immenstadt und Kempten ausleihen, um ihre vielen Sanitätsdienste bewältigen zu können. Das ist jetzt vorbei. Dank der Spendenfreudigkeit der Menschen und dank der Erlöse aus BRK-Aktionen konnte jetzt ein moderner neuer Rettungswagen in Betrieb genommen werden, bei dessen Anschaffung man ohne jegliche Staatsgelder auskam.
Unser Foto oben entstand bei der Segnung des Fahrzeugs und zeigt (von links): die Bürgermeister-Stellvertreter Albert Vogler und Dr. Günter Meßenzehl, Pfarrer Gerhard Schäfer, Bürgermeister Thomas Müller, Pfarrer Peter Guggenberger und Bereitschaftsleiter Anton Kappeler.
Auf dem Foto (unten) gewährt der ehrenamtliche Rettungssanitäter Markus Schraudolph einen Einblick ins Wagen-Innere.
Fotos: Sabine Metzger